Motivationsschreiben: Inhalt und Aufbau

Ein Motivationsschreiben kann in bestimmten Fällen äußerst sinnvoll sein und sich von einem üblichen Anschreiben unterscheiden. Bei der Erstellung eines solchen Schreibens gilt es, einige Aspekte zu beachten, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Dabei können nützliche Ratschläge für verschiedene Kontexte, wie beispielsweise bei einer Bewerbung für ein Stipendium oder eine Führungsposition, hilfreich sein. Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, bieten wir am Ende dieses Beitrags eine kostenfreie Vorlage zum Herunterladen an, die Ihnen als Orientierungshilfe dienen kann.

motivationsschreiben

Inhalt

Begriffsbestimmung: Motivationsschreiben

Ein Motivationsschreiben ist ein wichtiges Instrument, um sich bei einer Bewerbung von der Konkurrenz abzuheben und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Es ergänzt das Anschreiben und den Lebenslauf und bietet die Möglichkeit, persönliche Informationen und Motivation in Bezug auf das Unternehmen darzustellen.

Im Motivationsschreiben können Sie detaillierter auf Ihr gesteigertes Interesse an dem potenziellen Arbeitgeber eingehen und Ihre persönlichen sowie fachlichen Qualifikationen abseits des Geforderten vertiefend beschreiben. Dies gibt Ihnen die Chance, sich als idealer Kandidat für die ausgeschriebene Stelle zu präsentieren.

Zudem bietet das Motivationsschreiben Raum, um Ihre beruflichen Ziele zu nennen und zu erläutern, wie Sie diese bei und mit dem neuen Arbeitgeber verwirklichen wollen. Dies zeigt nicht nur Ihre Ambitionen, sondern auch Ihr Engagement für das Unternehmen und dessen Erfolg.

Insgesamt dient das Motivationsschreiben dazu, dem Empfänger Ihrer Bewerbung ein genaueres Bild von Ihnen als Person sowie Ihren Fähigkeiten und Zielen zu vermitteln. Richtig angewendet, setzt es ein klares Signal für den angestrebten Beruf: Dass Sie sich umfassend über die offene Position und den Arbeitgeber informiert haben und bereit sind, die sprichwörtliche Extrameile zu gehen, um den Job zu bekommen. Durch dieses zusätzliche Engagement erhöhen Sie Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung maßgeblich.

Motivationsschreiben: Unterschied zum Bewerbungsschreiben

Viele Bewerber sind sich unsicher, ob ein Motivationsschreiben das Gleiche wie ein Bewerbungsschreiben ist. Tatsächlich wird in Deutschland häufig der Begriff „Motivationsschreiben“ verwendet, wenn eigentlich ein klassisches Bewerbungsanschreiben gemeint ist. Der Grund dafür liegt darin, dass Personaler heutzutage nicht nur eine Nacherzählung des Lebenslaufs im Anschreiben erwarten, sondern auch mehr über die Motivation und Beweggründe des Bewerbers erfahren möchten.

Ein tatsächliches Motivationsschreiben als sogenannte „Seite drei“ muss jedoch nur dann verfasst werden, wenn in der Stellenausschreibung explizit „vollständige Bewerbungsunterlagen und ein zusätzliches Motivationsschreiben“ gefordert werden. In diesem Fall unterscheidet sich das Motivationsschreiben vom Anschreiben durch den Fokus auf weitere relevante Aspekte bezüglich Ihrer Person, die im Bewerbungsschreiben keinen Platz gefunden haben.

Wichtig ist dabei, sich nicht einfach zu wiederholen und dem Personaler durch das Beifügen eines Motivationsschreibens einen Mehrwert zu bieten. Hierzu sollten Sie weitere interessante Fakten über sich sowie Ihre Qualifikationen darlegen und diese anhand von Beispielen belegen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht in jedem Land das Motivationsschreiben als dritte Seite angesehen wird. In Österreich und der Schweiz zum Beispiel wird für die meisten Stellen ein Motivationsschreiben gefordert – allerdings handelt es sich hierbei um den Teil der Bewerbungsunterlagen, der in Deutschland als Bewerbungsschreiben bekannt ist.

Motivationsschreiben: Aufbau und Layout

Der Aufbau und das Layout eines Motivationsschreibens sind entscheidend, um bei potenziellen Arbeitgebern einen guten Eindruck zu hinterlassen. Im Gegensatz zum Bewerbungsschreiben gibt es hier einige Freiheiten in Bezug auf Layout, Design und Aufbau. Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass das Motivationsschreiben inhaltlich und optisch zu den übrigen Bewerbungsdokumenten passt.

In Bezug auf den Aufbau des Motivationsschreibens gibt es zwei grundlegende Möglichkeiten: Entweder wird der Text als schlüssiger Fließtext mit entsprechenden Absätzen gestaltet oder ein klar gegliedertes Schreiben mit Sinnabschnitten und Überschriften erstellt. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.

Die Verwendung von Stichpunkten bietet dem Personaler den Vorteil, schnell einen direkten und vollständigen Überblick über den Inhalt des Motivationsschreibens zu erhalten. Diese Form der Strukturierung eignet sich besonders für Personen, die Schwierigkeiten beim Schreiben haben oder viele Informationen unterbringen möchten. Je nach Branche kann die Verwendung von Stichpunkten auch dazu beitragen, eine strukturierte Arbeitsweise zu demonstrieren, die möglicherweise für den Job wichtig ist.

Ein Fließtext hingegen eignet sich besser für Bewerber, die ihre Motivation und persönlichen Ziele auf einer emotionaleren Ebene überzeugend darstellen möchten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Text gut strukturiert ist und wichtige Informationen nicht verloren gehen.

Letztendlich sollten Sie sich überlegen, welche Form des Motivationsschreibens in Ihrem Fall am besten passt. Eine Mischung aus beiden Optionen ist ebenfalls möglich, solange das Schreiben insgesamt stimmig und ansprechend wirkt. Unabhängig von der gewählten Struktur ist es wichtig, dass das Motivationsschreiben authentisch und professionell gestaltet ist, um bei potenziellen Arbeitgebern einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Motivationsschreiben: Inhalt

Ein überzeugendes Motivationsschreiben ist ein entscheidender Faktor bei der Bewerbung um einen Job oder eine Ausbildung. Es sollte eine klare Struktur aufweisen und den potenziellen Arbeitgeber von Anfang an fesseln. Dabei ist es wichtig, das Interesse am Unternehmen sowie die eigenen fachlichen Qualifikationen und persönlichen Kompetenzen herauszustellen.

Überschrift

Bei der Überschrift des Motivationsschreibens kann man entweder den klassischen Begriff „Motivationsschreiben“ wählen oder einen persönlicheren Ansatz verfolgen, indem man beispielsweise die angestrebte Position oder das Unternehmen in der Überschrift erwähnt.

Einleitung

Die Einleitung des Motivationsschreibens sollte ohne Floskeln oder Standardformulierungen auskommen. Stattdessen ist es ratsam, direkt zum Punkt zu kommen und dem Leser bereits im ersten Satz einen Grund zu geben, weiterzulesen. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, mit einer prägnanten Aussage über die eigene Begeisterung für das Unternehmen oder die Branche einzusteigen.

Hauptteil

Im Hauptteil des Motivationsschreibens geht es darum, das eigene Interesse am Unternehmen zu verdeutlichen und aufzuzeigen, warum man sich genau dort bewirbt. Hierbei können beispielsweise bestimmte Unternehmenswerte oder -ziele genannt werden, mit denen man sich identifiziert. Zudem sollte man seine fachlichen Qualifikationen darlegen und erläutern, wie diese zur angestrebten Position passen.

Neben den fachlichen Qualifikationen sind auch persönliche und berufliche Kompetenzen von großer Bedeutung. Hierbei kann man auf Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit oder Problemlösungskompetenz eingehen und anhand von konkreten Beispielen aus dem bisherigen Berufsleben oder dem Studium verdeutlichen, wie diese Fähigkeiten eingesetzt wurden.

Insgesamt sollte das Motivationsschreiben eine stimmige und überzeugende Darstellung der eigenen Person bieten, die den potenziellen Arbeitgeber dazu veranlasst, mehr über den Bewerber erfahren zu wollen. Dabei ist es wichtig, authentisch zu bleiben und sich nicht zu verstellen – denn nur so kann man auch im weiteren Bewerbungsprozess überzeugen.

Schlussteil

Der Schlussteil im Motivationsschreiben ist von großer Bedeutung, da er den letzten Eindruck hinterlässt, den der Leser von Ihnen hat. Daher sollte dieser Teil des Schreibens sorgfältig formuliert und gestaltet werden.

Zunächst einmal ist es wichtig, sich für das Interesse am eigenen Werdegang zu bedanken. Dies zeigt Wertschätzung gegenüber dem Unternehmen und vermittelt eine positive Grundhaltung. Gleichzeitig sollte die Freude über eine mögliche positive Rückmeldung und eine Einladung zum Vorstellungsgespräch ausgedrückt werden. Dabei ist es entscheidend, nicht anbiedernd oder unsicher zu klingen.

Ein häufiger Fehler in Bewerbungen ist die Verwendung des Konjunktivs (z.B. „Ich würde mich freuen…“). Dies kann Unsicherheit signalisieren und sollte daher vermieden werden. Stattdessen empfiehlt es sich, selbstbewusst aufzutreten und indirekt zur Einladung zum Vorstellungsgespräch aufzufordern.

Hier einige weitere Tipps für überzeugende Schlusssätze in Bewerbungen:

  1. Stellen Sie einen Bezug zum Unternehmen her: Zeigen Sie, dass Sie sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt haben und warum gerade dieses Unternehmen für Sie interessant ist.
  2. Nennen Sie Ihre Stärken: Betonen Sie noch einmal kurz Ihre wichtigsten Qualifikationen oder Erfahrungen, die besonders relevant für die angestrebte Position sind.
  3. Zeigen Sie Eigeninitiative: Geben Sie an, dass Sie gerne bereit sind, weitere Informationen oder Unterlagen nachzureichen oder bei Bedarf ein persönliches Gespräch zu führen.​​​​​​​
  4. Verwenden Sie eine aktive Sprache: Formulieren Sie Ihre Sätze positiv und aktiv, um Selbstbewusstsein und Entschlossenheit auszustrahlen.

Insgesamt sollte der Schlussteil im Motivationsschreiben dazu dienen, den Leser von Ihrer Eignung für die Stelle zu überzeugen und gleichzeitig einen positiven, selbstbewussten Eindruck zu hinterlassen. Mit diesen Tipps gelingt Ihnen ein überzeugender Abschluss Ihres Bewerbungsschreibens.

Unser Tipp: lassen Sie sich von Profis helfen

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