Headhunter: Definition und Tipps beim Anruf

Regelmäßig fragen unsere Kunden, wie sie sich am besten verhalten sollen, wenn sie von einem Headhunter angerufen werden.

Wir versuchen Ihnen, im folgenden einige Tipps zu geben, wie Sie souverän reagieren können. Zunächst sollten Sie wissen, dass ein Headhunter Sie nur anrufen wird, wenn er im Vorfeld bereits eine Recherche durchgeführt hat. Sie können es also durchaus auch als ein Kompliment interpretieren, wenn Sie angerufen werden.

Ruft ein Headhunter Sie an Ihrem Arbeitsplatz an, sollten Sie sicher sein, dass Sie ungestört telefonieren können. Ansonsten bitten Sie um seine Nummer und vereinbaren einen Rückruf. Headhunter sind gewohnt, mit einer solchen Situation umzugehen und werden Ihnen die Bitte um ein Telefonat zu einem späteren Zeitpunkt nicht übelnehmen.

Definition: Was ist ein Headhunter?

In der Welt der Personalberatung gibt es zwei Hauptakteure, die das Spiel beherrschen: Recruiter und Headhunter. Doch was unterscheidet diese beiden Gruppen eigentlich und wie gestaltet sich ihre Zusammenarbeit im modernen Arbeitsmarkt?

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass Headhunter im Grunde genommen auch Recruiter sind – schließlich suchen beide nach passenden Kandidaten für offene Stellen. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in ihrer Zielgruppe: Während sich Recruiter auf eine breite Palette von Fachkräften konzentrieren, haben es Headhunter vor allem auf hochqualifizierte Führungskräfte abgesehen.

Die Dienste von Headhuntern werden häufig dann in Anspruch genommen, wenn ein Unternehmen bei der eigenen Suche mit herkömmlichen Methoden nicht erfolgreich war. Dabei kommen sie ins Spiel und setzen ihre speziellen Fähigkeiten ein, um die begehrten Top-Talente ausfindig zu machen und für das Unternehmen zu gewinnen.

Die Zeiten ändern sich – und damit auch die Anforderungen an Personalberater. In einer zunehmend digitalisierten Welt müssen sie immer kreativer werden, um geeignete Kandidaten für ihre Kunden zu finden. Das bedeutet zum Beispiel den Einsatz von Social-Media-Plattformen oder speziellen Softwarelösungen zur Identifikation potentieller Bewerber.

Und das Geschäft mit der Personalvermittlung floriert: Laut einer Studie des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU) wurden 2018 insgesamt 72.000 offene Stellen durch Personalberater besetzt – eine Steigerung von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für viele Firmen ist es einfacher und effizienter, diesen Service auszulagern.

Headhunter erhalten für ihre Vermittlung ein Honorar, das vom Erfolg und dem Jahresgehalt der zu besetzenden Position abhängt. Daher konzentrieren sie sich meist auf hochqualifizierte Stellen mit entsprechend hohen Gehältern – laut BDU lag das durchschnittliche Zieleinkommen der gesuchten Kandidaten 2018 bei stolzen 160.000 Euro pro Jahr.

Anruf vom Headhunter: So verhalten Sie sich richtig

Bleiben Sie ruhig
Es gibt keinen Grund nervös zu werden. Das Erstgespräch mit dem Headhunter dient einem ersten Kennenlernen und heißt lediglich, dass der Headhunter Sie für einen potentiellen Kandidaten hält. Im Erstgespräch geht es nur um die Frage, ob der Headhunter Sie überhaupt seinem Auftraggeber vorstellen möchte. Behandeln Sie daher den Personalberater respektvoll. Auch wenn Sie vielleicht nicht an dem Job interessiert sind, den er Ihnen anbietet, sollten Sie höflich und freundlich bleiben. Schließlich könnte er Ihnen in Zukunft noch einen anderen Job anbieten.
Stellen Sie die richtigen Fragen
In der Regel werden Sie im ersten Gespräch mit einem seriösen Headhunter noch nicht erfahren, für welches Unternehmen er sucht. Die Frage nach dem Auftraggeber können Sie sich also sparen. Sie sollten sich aber unbedingt nach dem Namen des Personalberaters erkundigen und sich seine Kontaktdaten notieren. Im Anschluss können Sie sich so ein Bild von der Personalberatung machen. Auch wenn Sie noch nichts über das Unternehmen erfahren, können Sie nach der Art des Jobs fragen. Um welche Hierarchieebene geht es, wie groß ist das Unternehmen, in welcher Region liegt es und wie heißt die konkrete Positionsbezeichnung? Lassen Sie sich dabei nicht auf unklare Angebote des Headhunters ein. Der Personalberater sollte Ihnen diese Informationen über das Unternehmen und die Position geben, um die es geht.
Bleiben Sie zunächst zurückhaltend
Auch wenn Sie Sie sich ohnehin schon mit dem Wechsel des Arbeitgebers beschäftigt haben und Sie sich sehr über den Anruf des Headhunters freuen, empfehlen wir Ihnen dennoch zunächst zurückhaltend zu bleiben. Signalisieren Sie nicht bereits in den ersten Minuten des Gesprächs Ihre Wechselbereitschaft und verzichten Sie auf die Frage nach dem Gehalt. Bei Topmanagern ist es oft unangemessen, nach dem Gehalt zu fragen, da die Gehaltsniveaus bekannt sind. Es reicht, wenn Sie grundsätzliches Interesse signalisieren und sich zu einem zweiten (ausführlichen) Telefonat oder Treffen verabreden.
Diskretion ist Pflicht
Bleiben Sie gegenüber dem Headhunter zurückhaltend mit Aussagen zu Ihrem derzeitigen Arbeitgeber und reden Sie niemals schlecht über Ihr Unternehmen. Dies könnte als Zeichen von mangelnder Loyalität verstanden werden. Auch müssen Sie in einem ersten Gespräch nicht Ihre gesamte Lebensgeschichte vor dem Personalberater ausbreiten. Hören Sie stattdessen aktiv zu und versuchen genau zu verstehen, warum die neue Position zu besetzen ist. Vermeiden Sie Angeberei und Selbstüberschätzung. Ein massives Ego kann den Personalberater abschrecken und Ihre Chancen auf den Job mindern.
Bleiben Sie immer freundlich
Auch wenn Sie nicht an einem Wechsel oder der Position interessiert sind, bleiben Sie auf jeden Fall freundlich und höflich. Versuchen Sie das Gespräch mit einem Lächeln zu führen, dies wird auch auf der anderen Seite des Telefons wahrgenommen. Selbst wenn die Position nicht für Sie passt, denken Sie daran, dass der Kontakt zu dem Headhunter zu einem späteren Zeitpunkt für Sie noch von großem Nutzen sein kann. Seien Sie dabei authentisch und transparent. Der Personalberater wird in der Regel Referenzen einholen und Sie befragen, daher sollten Sie ehrlich sein und keine Verkleidung aufsetzen.
Verschicken Sie Ihren Lebenslauf nicht zu schnell
Der Personalberater wird Sie spätestens nach dem zweiten Gespräch um die Übersendung Ihres Lebenslaufs bitten. Machen Sie auf keinen Fall den Fehler, vorschnell Ihren Lebenslauf zu verschicken. Prüfen Sie ihn auf Fehler und achten Sie darauf, dass er auch inhaltlich in der Darstellung Ihrer Erfolge und Kompetenzen zur Zielposition passt. Sollten Sie noch keinen aussagekräftigen aktuellen Lebenslauf haben, können Sie dies auch offen mit dem Headhunter besprechen. Bitten Sie lieber um ein wenig Geduld, bevor Sie fehlerhafte oder veraltete Bewerbungsunterlagen versenden.

Aufgaben eines Headhunters

Headhunter unterstützen ihre Auftraggeber bei der Suche und Auswahl geeigneter Kandidaten. Dazu zählen:

Die Begleitung von Findungsprozessen: Gemeinsam mit dem Arbeitgeber erstellt ein Headhunter ein berufliches Profil des gesuchten Kandidaten.
Die Direktsuche (Direct Search): Gezielte Ansprache von Kandidaten in bestehenden Positionen.
Die Entwicklung und Durchführung von Beurteilungsmaßnahmen: Eignungstests, Potenzialanalysen sowie die Überprüfung von Zeugnissen und Referenzen ehemaliger Arbeitgeber.

Zusätzlich zu den klassischen Aufgaben eines Headhunters unterstützen moderne Personalberater ihre Kunden auch bei weiterführenden personalrelevanten Themen:

Beratung bei der Personalentwicklung: Individuelle Förderung der Mitarbeiter durch gezielte Weiterbildung oder Coaching-Maßnahmen.
Vergütungsmodelle: Unterstützung bei der Gestaltung attraktiver Gehaltsstrukturen zur Mitarbeiterbindung.
Personalmarketing: Entwicklung einer ansprechenden Arbeitgebermarke, um Talente anzuziehen.
Organisationsentwicklung: Begleitung bei Veränderungsprozessen innerhalb des Unternehmens.
Strategien und Konzepte rund um Personalarbeit: Ganzheitliche Lösungen für alle Fragestellungen im Bereich Human Resources.

Durch diese erweiterten Tätigkeitsfelder nähern sich die Berufsbilder des Unternehmensberaters und des Personalberaters immer stärker an – ein Trend hin zum ganzheitlichen Personalmanagement!

Vorteile der Zusammenarbeit mit einem Headhunter

Ein Headhunter ist für Kandidaten ein diskreter Vermittler von Jobangeboten. Egal, ob Sie aktiv oder nur latent auf der Suche nach einer neuen Position sind: Die Zusammenarbeit mit einem Headhunter kann Ihnen viele Vorteile bieten.
1. Schneller Überblick über passende Stellenangebote
Bereits in einem ersten Telefonat erhalten Sie Hintergrundinformationen zu möglichen Positionen, z.B. zu Team, Must-haves und Rahmenbedingungen. Darüber hinaus erhalten Sie ohne Recherche einen Stellenüberblick über für Sie passende Vakanzen bei verschiedenen Arbeitgebern. Und nicht zuletzt können Sie auf ein Anschreiben verzichten – so sparen Sie Zeit und Nerven.
2. Gestärkte Verhandlungsposition gegenüber dem potenziellen Arbeitgeber
Bei einer eigenen Bewerbung nimmt Ihre Bewerbung die Position einer Anfrage ein. Wenn ein Unternehmen über einen Headhunter Kandidaten sucht und Sie empfohlen werden, wendet sich das Blatt – so nehmen Sie gegenüber dem potenziellen Arbeitgeber eine gestärkte Verhandlungsposition ein.
3. Zugang zu verdeckten Stellenangeboten
Durch die gute Vernetzung des Headhunters erhalten Sie über diesen Zugang zu Stellen, die offiziell (Jobbörsen, Internetseite der Unternehmen etc.) nicht ausgeschrieben werden. Nur die wenigsten Führungspositionen werden auf dem offenen Stellenmarkt veröffentlicht; die restlichen werden durch Headhunter besetzt.
4. Individuelle Karriereberatung und Feedback zu Bewerbungsunterlagen
Erfahrene Headhunter beantworten nicht nur Ihre Karrierefragen, sondern beraten Sie auch über die nächsten möglichen Karriereschritte für Sie und geben Ihnen zu Ihren Bewerbungsunterlagen Feedback. Dadurch erhöhen sich die Erfolgschancen auf ein erfolgreiches Interview.
5. Unterstützung bei Gehaltsvorstellung und -verhandlung
Oftmals herrscht bei den Themen Gehaltsvorstellung und Gehaltsverhandlung große Unsicherheit bei Kandidaten . Durch eine Vielzahl an Vermittlungen in verschiedenen Branchen, Standorten und Unternehmen kann der erfahrene Headhunter Ihnen dabei helfen, Ihre Gehaltsvorstellung zu justieren .
6. Kenntnis der Unternehmenskultur des suchenden Unternehmens
Ein guter Personalberater kennt neben dem Fachlichen auch die Kultur des suchenden Unternehmens . Durch seine oft langjährige Zusammenarbeit kennt er die einstellende Führungskraft und kann Ihnen früh vermitteln, ob Ihre Wechselmotivation und Vorstellung zum Zielunternehmen passend sind.
7. Feedback bei Absagen im Bewerbungsprozess
Falls es im Bewerbungsprozess zu einer Absage kommt , können Sie beim Headhunter nach den genauen Gründen fragen . Dies empfehlen wir in jedem Fall! Bei einer Direktbewerbung im Unternehmen erfahren Sie in der Regel den Absagegrund nicht – über einen Headhunter schon . So können Sie dazulernen und Ihre Chancen um beim nächsten Job erhöhen .
8. Antworten auf individuelle Fragen zur Arbeitsgestaltung
FallsSie sich fragen sollten , ob eine Position auch in Teilzeit besetzt werden kann , wie hoch der Home-Office-Anteil maximal ist oder wennSie einfach die Arbeitgeberattraktivität neutral einschätzen möchten : Ein geeigneterHeadhunters wirdIhnen diese und andereFragen nach bestem Wissen und Gewissen beantworten können .

Unser Tipp: lassen Sie sich von Profis helfen

Eins ist klar, der Wettbewerb um Top-Positionen wird zur Zeit härter! Dies gilt besonders für erfahrene Bewerber. Deshalb ist es wichtig, dass Ihre Bewerbungsunterlagen auch für den Fall des Anrufs eines Headhunters auf dem aktuellsten Stand und ohne Fehler sind. Vielleicht haben Sie ja im Bekanntenkreis einen Profi, der Sie unterstützen kann. Allerdings sollten Sie auch damit vorsichtig sein. Nicht jeder, der gut mit Word umgehen kann, ist auch Experte für die inhaltliche Gestaltung Ihrer Bewerbungsunterlagen. Das Team von CV COACH verfügt über jahrelange Expertise in der inhaltlichen und formalen Gestaltung Ihres Lebenslaufs und hilft Ihnen gerne bei der Erstellung einer perfekten Bewerbung.

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